Seit gestern abend würden wir, wäre Corona nicht, in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald Frieden und Versöhnung üben.

Mit zwanzig Menschen aus sieben Kulturen waren wir zu fünf Tagen Zeugnis-Ablegen verabredet, aus dem Nicht-Wissen heraus, und uns hinleitend zu angemessenem Handeln.

Die hier zitierte Vision trägt uns – formuliert von uns vier Schöpfer*innen und Hüter*innen, bevor wir 2018 zum ersten Mal diese Erkundungsreise antraten:

“ Unsere Vision

Wir spüren die Notwendigkeit, unsere persönlichen und kollektiven Wunden anzuschauen. Diese Zu-Wendung sehen wir als liebevolles Handeln auf dem Weg hin zu innerem und äußerem Frieden.

Wir fühlen uns aufgerufen zu üben, wie wir mit den Wunden unserer Zeit sein können, wie wir von ihnen lernen und sie heilen können. Dies stärkt unsere Entschlossenheit, keine neuen Wunden zu verursachen.

Wir erkennen unsere Ängste, Abwehrstrategien und unsere Gleichgültigkeit an und wecken daraus die Kraft für mutiges Handeln.

Wir verpflichten uns darauf, die Einsicht zu verkörpern, dass nur das Anerkennen von Unterschieden und Vielfalt All-Verbundenheit möglich macht.

Wir wollen begreifen, was Krieg und was Frieden verursacht, damit wir friedenstiftend handeln können.

Wir sehen uns als Teil einer lernenden Gemeinschaft und sind bereit, unseren Beitrag zu einem schöpferischen Frieden zu leisten.

Wenn Dich diese Vision inspiriert, sei willkommen, die FriedensTage* in Buchenwald gemeinsam mit uns zu erleben.“

Unsere Reise ist nicht abgesagt, nur in die Zukunft verschoben, s. hier.

Gestern, zu dem Zeitpunkt, als wir diese Tage in Buchenwald im großen Kreis und in persönlicher Nähe begonnen hätten, trafen sich einige von uns virtuell zum Rezitieren der Vision, zum Meditieren, zum Austausch im Council und zum Singen. Manche wollen die Woche – für sich oder im Kontakt untereinander – auch weiter in diesem friedenstiftenden Geist verbringen.

So wird bis zum 30.4. täglich ein Blog-Beitrag dazu hier zu finden sein.

Buchenwald in mir – Vergangenheit und Heute – Frühling, „kontaktfrei“?