Der kleine Buchen-Wald vor meinem Fenster
Wie ist es nur möglich, im Kontext von Buchenwald (und Auschwitz, und Dachau, und Sachsenhausen, und…) Freude zu empfinden?
Das ist mit die geheimnisvollste Frage, die aus unserer Praxis geboren wird.
Ein Koan. Ein Rätsel. Ein Wunder.
Zum Ende der geplanten FriedensTage haben wir vier Planer*innen, Organisator*innen und Hüter*innen des Geistes (spirit holders) uns noch einmal per Video getroffen. Wir haben das Treffen mit Teilnehmenden und Interessierten letzten Samstag gewürdigt, die Spannungen und die Freude, die wir dort erlebt haben. Und die besondere Qualität dieser ZeugnisAblegen-Praxis, die unser Zusammenwirken golden färbt – wir konnten nur staunen. Ehrfurcht, Demut, Respekt und tiefe Dankbarkeit umspielen mich jetzt, nach dieser Zusammenkunft, mit denen das Energiefeld dieser Tage sich langsam wieder auflöst, in den Mai hinein.
Gestern habe ich noch die „Thüringer Erklärung“ unterzeichnet, die ein Kreis von Demokrat*innen rund um die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald (am 11. April 1945) abgegeben haben. Der Titel: „Historische Verantwortung wahren – Demokratie und Menschenrechte verteidigen„. Hier ist sie zu sehen, und zu unterschreiben. Der letzte Satz lautet: „Menschenrechte, Demokratie und Freiheit sind trotz der Erfahrung des Nationalsozialismus leider keineswegs selbstverständlich. Sie müssen immer wieder neu verteidigt werden. Dafür treten wir ein.“
Die FriedensTage in Buchenwald wären heute zuende gegangen. Buchenwald ist weiter da. Und vielleicht sehen wir uns Ende August 2021, wohin wir diese Praxis-Tage verschoben haben.
Bis dahin wollen wir einmal im Quartal eine online-Zusammenkunft anbieten – für die, die sich bereits angemeldet haben und im Laufe der Zeit anmelden werden, um den Kontakt aufzubauen und zu pflegen. Und für die, die sich interessieren für diese spezielle Art der spirituellen Praxis, für ihre Fragen, und zum wenigstens virtuellen Kennenlernen.
Danke für das MitLesen in diesen Tagen.
Kleiner Buchen-Wald – vor meinem Fenster. grün. frisch. – Wer weiß schon? und was?