Bearing Witness to the Earth – Das Ecoretreat am rheinischem Braunkohlerevier 17-21.August 2022 im Geiste der Zen Peacemaker
Ein Bericht von Svenja Shinsen Wildflower, Zen Peacemakerin
Immer wieder finde ich es eine kleine Herausforderung, ein Bearing Witness Retreat in Worte fassen zu wollen. Jedes Mal, wenn ich mich an das Ecoretreat erinnere, stellt sich diese Atmosphäre ein – gefüllt mit dem Erleben, den unmittelbaren Begegnungen mit und um den Tagebau. Ich habe enormen Respekt vor den Begegnungen mit dem Ort, so wie er nunmal ist, als auch vor der gesamten Thematik, die damit verknüpft ist. Komplex verworrene Krisen drohen und lauern stetig mit ihrer ganzen Wucht in unser aller Leben zu stürzen und es von Grund auf zu erschüttern, unsere Lebensgrundlagen zu erschüttern. Dies tun sie ja bereits schon, im globalen Süden. Ob ich Angst hatte hinzugehen an die Kante? Ja, hatte ich. Um ehrlich zu sein, hat sich diese auch nicht durch das Retreat gelegt – wie könnte sie das auch in Anbetracht des gewaltvollen Ausmaßes? Doch alles hat sich seit dem Ecoretreat in meinem Leben verändert. Seitdem spüre ich die immense Kraft als auch die zarte Verletzlichkeit der Erde, wie gleichzeitig auf eine neue Art und Weise. Vor allem erfahre ich diese Gleichzeitigkeit noch näher, nämlich direkt und radikal unmittelbar unter meiner Haut. Damit präsent zu bleiben, scheint mir die wahre Herausforderung von Bearing Witness. Ich wage sogar
zu behaupten, dass es im Kern genau darum geht, sich dieser Unmittelbarkeit von Kraft und Verletzlichkeit zu stellen, damit zu sein, damit zu bleiben, durch uns hindurch leben zu lassen. Und das ist auch der Grund, warum wir einander brauchen, warum es an der Zeit ist, warme Orte lebensdienlicher Zusammenkünfte zu kreieren: Leben will gehört werden, oder?
… der gesamte Bericht samt Bildern ist diesem Beitrag angehängt: 2023-01-23 Svenja Hollweg Ecoretreat Bericht
Liebe Svenja, danke sehr für diesen tiefen Einblick in dein und euer Erleben im letzten August und seither – auch wenn du ihn „ein Bruchstück“ nennst. Es ist so eine besondere, und doch auch eine so natürliche, selbstverständliche Praxis! Gut zu spüren, wie du, wie ihr als 5-Tage-GefährtInnen, euch um die geschundene Erde gekümmert hast und habt. Da wir verbunden sind, nehme ich das Geschehene als kraftspendend wahr; ich war dabei mit euch, und ihr habt es auch für mich getan. Mögen wir uns stets in den Opfern, in den TäterInnen und allem dazwischen erkennen. Erdenschwesterlich grüßt: KathleenHoêtsu
Liebe Svenja, von ganzem berührten Herzen danke für deinen Bericht, für das Offenbaren deiner Verletzlichkeit und der des Ortes! In Liebe zum Leben, Ute