Der Film, der unser ZeugnisAblegen vom Artensterben am 22. Mai dokumentiert,

ist nun auf Vimeo anschaubar!

 

 

Ob Feldlerche oder Berglärche, vom gemeinen Schnittlauch bis zum sublitoralen, aufragenden Geschiebemergelgrund der Ostsee – zahllose Arten von Lebewesen und Lebensräumen waren am 22.5. zu Gast im GemeinschaftsGarten Vilich-Müldorf.

Sie führten uns die unerschöpfliche Kreativität und Freigiebigkeit der Natur vor Augen, ebenso wie die zum Teil so vernichtenden Eingriffe einer ganz besonderen Spezies: des Menschen.

Den Artenreichtum eingeladen hatte eine Handvoll Ökosattvas aus der Bonn-Kölner Peacemaker-Gemeinschaft: Manfred, Claudia, Reiner und Kathleen. Dazu kam Nicola über das Bonner Netzwerk Buddhismus.

Im bewegten Wind dieses UN-Tages der biologischen Vielfalt, inmitten der maigrünen Üppigkeit des dörflichen Hochbeetegartens, legten wir – verankert im Nicht-Wissen – zwei Stunden lang Zeugnis ab vom Leben und Sterben der Arten. Jede*r hatte Auszüge von Roten Listen dabei – die der einheimischen Vögel, von Bäumen und Wildpflanzen, die von Blumen und Gemüsen, von Biotop-Typen und Fluss-Auen.

Schweigend, rezitierend und gehmeditierend ließen wir uns auf den Schmerz des 6. großen Artensterbens ein. Und ließen uns in Staunen versetzen von der gefühlt unerschöpflichen Vielfalt, Fantasie und Formenfreude nicht nur der Spezies insgesamt, sondern auch innnerhalb der einzelnen Pflanzenfamilien.

Die Litanei über die unwiderbringlichen Verluste wurde so immer wieder zum Lobgesang für die Schönheit und Ausdruckskraft des Lebendigen.

Im anschließenden Council teilten wir sowohl Schuldgefühle als die, die zur Spezies der Zerstörer*innen gehören, als auch die Ermutigung, die aus dem Staunen über Vielfalt und intensiv sich ausdrückende Lebensenergie erwächst.

Heilsames Handeln zeigte sich unmittelbar: Vor, während und nach der Zeremonie füllten wir die Fässer im Garten mit Wasser, das für das Gedeihen der Pflanzen in den Hochbeeten, für Rose und Wein am Eingang so unabdingbar ist.

Aus Corona-Gründen konnten wir nicht mehr Menschen einladen. Nun ist ein Video entstanden (Dank an Thomas fürs Filmen!), der nächstens hier auf der Website ansehbar sein wird. Auch wollen wir gerne die rezitierten Listen bereitstellen.

Unsere Ökosattva-Aktion wird unterstützt vom Projekt „Religionen für biologische Vielfalt“ im abrahamischen Forum.