Vielen Menschen ist das Thema Artensterben weniger bewusst ist als der Klimawandel. Dank meines Umweltstudiums weiss ich, dass von allen planetaren Grenzen, das Artensterben diejenige ist, die bei Weitem am Dramatischsten überschritten ist. Dabei denke ich an die vielen Arten im Amazonas die aussterben, bevor wir sie überhaupt entdecken und die Verschärfung des Artensterbens durch den Klimawandel, z.B. durch die massive Gletscherschmelze im Himalaya.
Erschreckend wenig weiss ich dagegen, wie es um die Tiere, Pflanzen und Biotope vor meiner Haustür bestellt ist. Es braucht erst das Zeugnis-Ablegen Event am 22.5. , dass ich zum 1. Mal die Rote-Liste Tabellen des Bundesamts für Naturschutz (Das Artensterben der Brutvögel in Deutschland und Rote Liste Nabu 2016) intensiver studiere und die ernüchternde Bilanz für NRW verinnerliche: „Mehr als 45 Prozent unserer wildlebenden heimischen Tier- und Pflanzenarten stehen auf der Roten Liste und sind somit in ihrer Existenz bedroht. Birkhuhn, Stör und Ackerkohl sind in NRW bereits ausgerottet, frühere Allerweltsarten wie Feldhamster, Kiebitz oder Gelbbauchunke drohen zu verschwinden.“ Das ist es auch, was mich beim Rezitieren etwas verstört, es sind auch Allerweltsarten, die inzwischen stark gefährdet sind.
Die endlosen Rezitationen, die Geh-Meditationen durch das hohe Gras und die Hochbeete des Gemeinschaftsgarten während um uns herum der Wind pfeift und die Bäume schwanken lässt. Für mich ein Wechselbad der Gefühle zwischen der Trauer über die Zerstörungskraft des Menschen und der Dankbarkeit für die Schönheit und Widerstandsfähigkeit der Natur. Gleichzeitig immer wieder auf den Atem konzentrieren, den Kontakt zur Erde spüren und den Alltag weit hinter sich lassen.
Anbei findet Ihr die ausführliche
Videodokumentation über das Retreat
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