Neue Wege von Vernetzung und aktivem Engagement:
So waren Kathleen und ich anlässlich einer Kunstperformance von Extinction Rebellion und den Roten Rebell:innen in der Bonner Innenstadt auf die Gruppe zugegangen und wurden eingeladen, die Aktion zu unterstützen. Das Anliegen der überregionalen Gruppe findet sich auf ihrer Webseite wieder:
KUNSTPERFORMANCE UND DEMONSTRATIONSZUG ZU ARTENSTERBEN UND ÖKOZIDGESETZ IM RAHMEN DES UMWELTFESTIVALS  ZUR „GRÜNEN WOCHE IN BONN – RUNDUM NACHHALTIG“!
Ankündigung 21.09.2024, Bonn 

Am Donnerstag zuvor hatten wir uns in der Online-Abschlussbesprechung vorgestellt und unsere Engagementbereitschaft erklärt. Schließlich stand für uns beide die Einladung, die Red Rebels auf ihren Wegen durch die prall gefüllten Gassen der Bonner Innenstadt bei ihren Gehmeditationen als Support zu begleiten. An drei Standorten wurde zudem von Teilen der XR-Gruppe eine Performance aufgeführt, die  eindringlich die Bedrohung durch das Artensterben und die Notwendigkeit eines Ökozidgesetzes sichtbar macht. Auch an diesen Kunstperformances spielten die RR’s (Red Rebels) eine wesentliche Rolle.
Hier findet ihr einen kurzen Video-Beitrag, der einen Eindruck vermittelt:
Artensterben und Ökozidgesetz in Bonn
Schon als wir die Gruppe der RR’s in der Tiefgarage bei den Vorbereitungen (Umkleiden, Schminken, Einchecken) trafen, wurde ich von einer  Art Ehrfurcht erfasst, die von dieser Aktion ausging. Knallrot gekleidet von Kopf bis Fuss und mit weiß geschminkten Gesichtern führte Kathleen uns aus der Tiefgarage hinaus ins grelle Sommerlicht, hin zum Münsterplatz, wo neben vielen anderen der Stand unserer Gruppe war und wo die erste Performance von insgesamt dreien stattfinden sollte. Der Größe nach und mit etwas Abstand zueinander schritten unsere Rebels in Gehmeditation und ausgebreiteten Armen voran. Ich ging zunächst am Schluss, und ich spürte sofort die Energie, die davon ausging. Ich wurde mir recht schnell meiner und Kathleens Aufgabe bewusst, die Gruppe durch unsere Präsenz und mit Flyern ausgestattet zu schützen, Passanten fernzuhalten und ggf. über die Aktion aufzuklären. Menschen blieben stehen, viele fotografierten diesen seltsamen stummen Zug. Ich nahm wahr, wie sehr unterschiedlich die Passanten reagierten, hatte ich doch am Schluss des Zuges und in dieser Langsamkeit genügend Möglichkeit, die Reaktionen zu beobachten.
Nach zweieinhalb Stunden zurück in der Tiefgarage war deutlich spürbar, wie anstrengend diese Aktion für die RR’s gewesen war, und die Statements in der abschließenden Check-Out-Runde, wieder in luftiger Kleidung und draußen, waren sehr unterschiedlich. Mir wurde klar, wie stark das Engagement gegen das Artensterben und für ein Ökozidgesetz bei den Beteiligten ist, da es ein großer logistischer Aufwand ist, eine solche Aktion durchzuführen. Etliche der Teilnehmenden reisten am Morgen mit der Bahn aus ganz verschiedenen Richtungen an.
Am Ende gefragt, ob ich mir vorstellen könne, auch mal „in Rot“ zu gehen, schreckte ich zunächst mit einer unsicheren Reaktion zurück. Doch nach wenigen Minuten teilte ich mit, dass ich mir das vorstellen kann. So auch Kathleen…

Mein Fazit: Durch diesen Tag hat sich mein Aktionsradius für Frieden und Schutz der bedrohten Arten um eine wesentliche Erfahrung erweitert. Ich bleibe dabei, möchte sichtbar werden und eine neue, andere Form der Gehmeditation mitgestalten!
Hier noch ein paar Fotos:

 

Herzlich
Reiner Seido